Wohnungseinbrüche - gefälschter Behördenbrief lockt Familie aus ihrer Wohnung
Wilhelmsplatz - 03.12.2015(Hameln) Am gestrigen Mittwoch (02.12.2015) kam es
an mehreren Orten im Stadtgebiet von Hameln zu sogenannten
Tageswohnungseinbrüchen. Die Tatorte befanden sich in den Straßen
"Hohes Feld", "Entengang" und
Wilhelmsplatz. In einem Fall wurde eine
Familie durch ein fingiertes Behördenschreiben aus ihrer Wohnung
gelockt.
In der Straße "Hohes Feld" kletterten die unbekannten Täter auf
den Balkon einer Parterrewohnung und hebelten die Balkontür auf. In
der Wohnung wurden sämtliche Schränke und Schubladen durchsucht.
Vermutlich verließen die Täter die Wohnung ohne Diebesgut. Die
Tatzeit soll zwischen 12.30 und 18.30 Uhr gelegen haben.
Am Wilhelmsplatz wurden von den Tätern gleich zwei Wohnungen
aufgesucht. Hier wurde zunächst die Hauseingangstür aufgebrochen. Im
Haus wurden die Türen zu Wohnungen in Hochparterre und im 1.
Obergeschoss aufgehebelt. Auch bei diesen Taten, die sich zwischen
12.30 und 17.30 Uhr ereignet haben müssen, wurde offenbar nichts
entwendet.
Anders bei der nächsten gemeldeten Einbruchstat, die sich sowohl
durch den Tätererfolg als auch durch den "Modus Operandi" von den
vorherigen Taten unterscheidet. Betroffen von der Einbruchstat in der
Straße "Entenfang" (Klütviertel) war eine syrische
Flüchtlingsfamilie, die ein Schreiben der Ausländerbehörde erhalten
hatte. Dem Schreiben nach sollte die Familie am Mittwochvormittag zu
einem vorgegebenen Termin die Behörde aufsuchen, um Detailfragen zu
Bleiberechtsregelungen abzuklären. Die Familie folgte der
schriftlichen Aufforderung und erschien bei der Ausländerbehörde. Die
dortige Sachbearbeiterin erkannte sofort, dass es sich bei dem
Aufforderungsschreiben um eine Totalfälschung handelte, konnte aber
noch kein Hintergründe und Zusammenhänge erkennen. Diese wurden erst
klar, als die Familie unverrichteter Dinge in ihre Wohnung
zurückkehrte. Während ihrer Abwesenheit wurde nämlich die Wohnungstür
aufgebrochen. In der Wohnung wurde das Mobiliar durchsucht. Es wurde
Bargeld und Schmuck entwendet. Der Gesamtschaden wurde mit mehreren
tausend Euro angegeben.
Insbesondere im letztgenannten Fall hat sich gezeigt, wie sinnvoll
sich der Einsatz von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit
Migrationshintergrund darstellt. Sprachkenntnisse der hier lebenden
Menschen und interkulturelles Wissen sind für die tägliche
Polizeiarbeit von unschätzbarem Wert. Eine türkisch-stämmige
Polizeianwärterin, die derzeit im Rahmen ihres Studiums ihr
Einsatzpraktikum bei der Polizei Hameln absolviert, konnte mit ihren
Sprachkenntnissen in Türkisch, Kurdisch und Arabisch die bestehenden
Sprachbarrieren zu der Opferfamilie überwinden und im erheblichen Maß
die eingeleiteten Ermittlungsmaßnahmen vorantreiben.
Hinweise zu den geschilderten Taten werden von der Polizei Hameln
unter Tel. 05151/933-222 entgegengenommen.
Rückfragen bitte an:
Polizei Hameln-Pyrmont/Holzminden
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Jens Petersen
Telefon: 05151/933-104
E-Mail: pressestelle@pi-hm.polizei.niedersachsen.de
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